CDU fordert mehr Tempo bei der Erschließung neuen Baulandes

Bereits am 30. Oktober 2019 hat die Stadtverordnetenversammlung Bad Camberg auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen, dass durch die Stadtverwaltung geprüft wird, in welchen Bereichen in den Stadtteilen Oberselters, Schwickershausen und Würges mittelfristig Bauland entwickelt werden kann. Dabei wurden auch entsprechende Vorschläge für Flächen genannt, wobei die Verwaltung aufgefordert wurde, hierzu auch Alternativen zu entwickeln.

„Greifbare Ergebnisse wurden den städtischen Gremien seitdem nicht vorgelegt“, merkt der Vorsitzende des Bauausschusses, Michael Diehl (CDU) aus Erbach, kritisch an. Dabei führe das Stadtbauamt eine beständig wachsende Liste mit derzeit weit über 300 an einem Bauplatz Interessierten. Diehl bedauert dieses Ungleichgewicht: „Selbst wenn wir das kleine Baugebiet „Am Sträßchen“ in der Kernstadt mit seinen nur 40 Bauplätzen nun zeitnah erschließen würden, könnten wir der überwiegenden Mehrheit der Bauwilligen als Stadt kein Angebot unterbreiten“. Es sei sogar davon auszugehen, dass die tatsächliche Nachfrage noch deutlich höher sei.

Aus den genannten Gründen hat die Bad Camberger CDU-Stadtverordnetenfraktion nun einen Antrag zur nächsten Sitzung des Stadtparlaments gestellt, mit dem das Thema wieder in den Fokus gerückt werden soll. „Wir müssen bei der Entwicklung neuer Baugebiete deutlich an Tempo zulegen. Eigentlich müssten angesichts dieses enormen Nachfrageüberhangs über das Bauland „Am Sträßchen“ hinaus bereits die nächsten Neubaugebiete in Oberselters, Schwickershausen und Würges in der Planung und Entwicklung sein. Die Pipeline ist jedoch leider leer“, so der Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion Daniel Rühl. Um diesen Zustand zu ändern, bedürfe es einer klaren Prioritätensetzung im Rathaus. Das mangelnde Angebot an Bauplätzen sei umso bedauerlicher, als dass es viele junge Familien in Bad Camberg gebe, die gerne in ihrem jeweiligen Heimatort bauen würden. „Wir können es uns als Stadtpolitik doch eigentlich nur wünschen, dass es junge Menschen nicht dauerhaft in die Ferne zieht, sondern dass sie hier ihr Leben verbringen und vielleicht eine Familie gründen wollen. Nur so halten wir insbesondere die fünf Stadteile auch Dauer lebendig und lebenswert“. Hinzu komme das Interesse auswärtiger Bauwilliger nach Bauland in Bad Camberg. „Auch dies ist uneingeschränkt zu begrüßen und auch hier sollten wir aus originärem städtischem Eigeninteresse schnellstens Bauplätze anbieten können“, führt Rühl weiter aus. Die Stadt vergebe wichtige Entwicklungschancen, wenn sie diese enorme Nachfrage von Menschen, die in Bad Camberg bleiben oder sich hier niederlassen wollen, weiterhin nicht bedienen könne. Trotz der günstigen Lage, der optimalen Verkehrsanbindung und einer guten Infrastruktur verliere Bad Camberg nach den jüngsten Statistiken entgegen des Trends vergleichbarer Kommunen sogar Einwohner: „Wir brauchen aber eigentlich das Gegenteil“, merkt Rühl hierzu an. „Die positive Entwicklung, die sich viele auch alteingesessene Bad Cambergerinnen und Bad Camberger mit uns für diese Stadt wünschen, werden wir nur erreichen und finanzieren können, wenn wir als Stadt ein gesundes Wachstums verzeichnen.“

« Übergabe der Spende aus den Sondermitteln für Ortsbeiräte zur Unterstützung der eingetragenen Vereine von Würges während der Corona-Pandemie CDU-Antrag zur kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Bad Camberg: Beschleunigte Entwicklung von Bauland in Bad Camberg »

Jetzt teilen: